Es gibt heute Menschen, die stolz glauben, eine transzendente Gottheit habe Schreibern heilige Schriften eingegeben, die somit göttlichen Ursprungs und göttliches Wort sind und dementsprechende Autorität haben (- nachzulesen auf den Homepages derartiger Glaubensgemeinschaften). Es wird also allen Ernstes davon ausgegangen, dass Schriften wie die Bibel oder der Koran nicht von Menschen erdachte und verfasste Texte seien, sondern himmlischer Provenienz. Dieser Glaube kann sich nur in abgegrenzten Kreisen und Gemeinden halten, da er außerhalb dieser esoterischen Zirkel für obskurantistisch und irrational gehalten wird und den Erkenntnissen des Denkens und der wissenschaftlichen Forschung widerspricht. Gefährlich wird ein derartig fundamentalistischer Glaube, wenn er im Sinne einer Mission mit dem konsequenten Ziel theokratischer Herrschaft betrieben wird - Beispiele hierfür sind leicht aufzuzeigen. Na, wir wollen Minderheiten zwar schützen, aber nicht wider besseres Wissen - und besseren Glauben. Denn viele junge Menschen, denen Wege offen zu halten sind, werden in Kreise fundamentalistischer Kirchen eingebunden und dadurch außerhalb ihrer Gemeinden auffällig durch seltsam zementierte Glaubensgrundsätze, die sich in geradezu verstockt wirkender Inflexibilität des Denkens, in seltsamen Ängsten und selbstgewählter Ausgrenzung äußern - was sie in ihrer Irrationalität womöglich noch bestätigt. Zu kritisieren ist hier alle dogmatische, religiöse Erziehung.

Auf die Frage, ob Christus Gott sei, antwortete Hekate, Christus sei zwar ein außerordentlich frommer Mann gewesen, doch seine Jünger hätten den schweren Irrtum begangen, ihn mit einem Gott zu verwechseln.

Aus: E. R. Dodds. Heiden und Christen in einem Zeitalter der Angst.

So erzählt man sich von Thales, er sei, während er sich mit dem Himmelsgewölbe beschäftigte und nach oben blickte, in einen Brunnen gefallen. Darüber habe ihn eine witzige und hübsche thrakische Dienstmagd ausgelacht und gesagt, er wolle da mit aller Leidenschaft die Dinge am Himmel zu wissen bekommen, während ihm doch schon das, was ihm vor der Nase und den Füßen läge, verborgen bleibe.

Plato übersetzt von Heidegger

[...] In der inneren Welt gibt es weder Arbeit noch Eintönigkeit. Wir halten uns in Träumen und Träumereien in ihr auf, und das Seltsame an ihr besteht darin, dass wir nie bei zwei aufeinander folgenden Gelegenheiten dieselbe Welt vorfinden. [...]
Dass die Menschheit als Ganzes je imstande sein wird, ohne künstliche Paradiese auszukommen, ist sehr unwahrscheinlich. [...]

Notiz aus "Die Pforten der Wahrnehmung" von Aldous Huxley (1894-1963)

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