John Lennon (1940-1980) bezeichnete seinen Song Imagine (1971) als antireligiös, antinationalistisch und antikapitalistisch; doch die musikalisch zuckersüße Verpackung habe dazu beigetragen, dass der Song akzeptiert wurde. Imagine wurde sofort zu einem der populärsten und höchstgeschätzen Songs der bisherigen Pop- und Rockmusikgeschichte und ist offensichtlich weiterhin hochaktuell. Angeblich hat John Lennon den Text während eines Fluges auf eine Hotelrechnung geschrieben:

Imagine there's no Heaven
It's easy if you try
No Hell below us
Above us only sky

Imagine all the people
Living for today

Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too

Imagine all the people
Living life in peace

You may say I am a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one

Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed or hunger
A brotherhood of man

Imagine all the people
Sharing all the world

You may say I am a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one

(John Lennon, 1971)

Der Kulturbegriff des philosophischen Idealismus (18./19. Jh.) bestimmt Kulturen durch Einheitlichkeit der Lebensformen, ethnische Fundierung (territorial und sprachlich), Separierung nach außen. Die neueren Konzepte der Multi- und Interkulturalität setzen sich vergleichend mit anderen Kulturen auseinander, fördern Verständnis und Toleranz, basieren jedoch auf der traditionellen Kulturvorstellung. Das Konzept der Transkulturalität (Wolfgang Welsch) erkennt und versteht heutige, moderne Kulturen (besonders der westlichen Welt) als miteinander vernetzt und gegenseitig durchdrungen. Dies gilt sowohl auf der Makroebene für Gesellschaften, als auch auf der Mikroebene für Individuen.

Der gegenwärtige Pluralismus der Stile in musikalischen Ausdrucksformen wie beispielsweise Jazz, Rock und Pop, wo keine klare Abgrenzung mehr möglich ist, ist transkulturell und spiegelt die entsprechende Verfasstheit der Gesellschaft und individuellen Lebensweisen. Kritisch zu betrachten ist hierbei die systembedingte Uniformierung der Ware Musik durch die kapitalistisch operierende Musikindustrie, die den Vermischungsprozess jedoch nicht aufhalten kann, sondern mitunter sogar befördert.

In unterschiedlichen Musikstilen gibt es unterschiedliche Gesangsstile. Beim >klassischen< Gesangsstil, der überwiegend an Hochschulen gelehrt wird und mit viel stimmbildnerischer Technik einhergeht, werden die Vokale im hinteren Mundraum gebildet, wodurch eine starke Anreicherung mit Obertönen und ein kopfiger Klang entsteht. Oftmals werden die Töne mit einem - inzwischen unzeitgemäßen und übertriebenen - Vibrato versehen.

Beim Jazz- und Popgesang werden die Vokale weiter vorne im Mund erzeugt, was dem Sprechen oder Rufen ähnlicher ist, und anstelle des kopfigen Klanges wird mehr mit der Bruststimme gearbeitet. Töne werden bisweilen von unten angesungen und wenn überhaupt mit kleinem Vibrato versehen. Diese Merkmale beschreiben auch das so genannte Belting (Schmettern), das mit der Rufstimme arbeitet. Eine leisere Art des Singens, die ohne Mikrophonverstärkung nicht auskommt, wird Crooning genannt.
Im Jazz- und Popgesang kommt es möglicherweise mehr auf einen individuellen Klang/Sound der Stimme an.

Die Möglichkeiten, sich in Jazz-, Rock- und Popgesang ausbilden zu lassen, werden nachgerade mehr, sind jedoch an staatlichen Hochschulen immer noch sehr rar. Dies mag an kulturpolitischen Machtstrukturen mit Hochkulturdünkel liegen, die sich mit dem Nachrücken vielseitiger und auch in anderer als so genannter klassischer Musik kompetenter Lehrkräfte mit der Zeit weiter verändern werden. Es gibt inzwischen jedoch zahlreiche private >Schools< und Sängerinnen und Sänger, die aus musikalischer Praxis im Jazz-, Rock- und Popbereich erworbenes Wissen weitervermitteln. Learning by doing ist auf jeden Fall ein gutes Konzept.

Stimme - hoch/tief, hell/dunkel, klar/rauchig, heiser, voll/dünn, nasal, kehlig, vibrato, tremolo, kultiviert, ordinär, affektiert usw.

Singweise - aggressiv, einschmeichelnd, off beat, dirty intonation, melodiös, gebunden, rhythmisch, kreischend, stöhnend, rapping, gesprochen, einstimmig/mehrstimmig, usw.

Text/Inhalt - Schlüsselwörter, Alltagssprache, gehobene Sprache, Modewörter, Verhältnis zur Melodie, Reimstruktur usw.
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Melodik - Tonhöhenverlauf (bogenförmig, steigend/fallend, pendelnd um einen Ton/um wenige Töne, springend, große oder kleine Intervalle, etc.), Tonumfang (Amplitude), Dichte, syllabisch/melismatisch, pentatonisch usw.

Arrangement – Welche Instrumente/Stimmen kommen vor? Was und wie spielen sie?
Ostinato, Break, Fill in (Improvisation), Riff, Background, Fläche, Klangteppich, Call and Response, ausfüllend, ergänzend, eigenständig, verstärkend, arrangiert/improvisiert; Sampling, Remix, Coverversion? (Vergleich)

Form - Verlauf der Teile
Intro/fade in, Coda (Extro)/fade out, Strophen/Refrain, Chorus, Bridge, Instrumentalteile, Soloparts, Interlude (Zwischenspiel) usw.

Rhythmik - Taktart, Tempo, bpm, rhythmische Begleitfigur, Four Beat, Two Beat, binärer oder ternärer Rhythmus, Shuffle, Groove, Pattern, in time, usw.

Harmonik - Dur/Moll, Kirchentonart, einfache/komplizierte Harmonien, viele/wenige Akkorde, usw.

Dynamik - Lautstärke, Veränderung der Dynamik im Verlauf des Stückes usw.
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Welche Stimmung/Wirkung erzeugt/erzielt das Stück?
mitreißend, beruhigend, euphorisierend, hypnotisierend,

Für welchen Anlass ist das Stück konzipiert oder geeignet?
Tanzen, Hören, Träumen, Konzentrieren, Zerstreuen, Nachdenken, usw.

Für welche Zielgruppe (für welchen Musik-Geschmack) ist das Stück geeignet?
Altersgruppe, soziale Schicht, Geschlecht, Bildungsgrad usw.

Sound - Musikstil der Gruppe/des Interpreten od. der Interpretin

Image/Mode - Erscheinungsbild der Gruppe/des Interpreten od. der Interpretin, …

 

Kreativität


Von: Steinhoff/Albrich

 

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