In Hamburg werden ab dem Schuljahr 2010/2011 in den Klassenstufen 7/8 zwei zusätzliche Stunden Religionsunterricht erteilt (zwei Stunden insgesamt); gleichzeitig wird das Fach Philosophie als Alternative angeboten. Diese neue Stundentafelregelung hat zur Folge, dass in anderen Fächern auf Unterrichtsstunden verzichtet werden muss zugunsten von Religionsunterricht (und dem alternativen Philosophieunterricht). Die Entscheidung darüber, wie dies genau geregelt wird und bei welchen Fächern Stunden gekürzt werden, liegt bei den Schulen selber.
Dass gerade der Religionsunterricht in der Unter- und Mittelstufe staatlicher Schulen zumal auf Kosten anderer Fächer weiter ausgebaut werden soll und nicht beispielsweise der Unterricht in ästhetischen Fächern oder die besondere Förderung in anderen Fächern wichtiger genommen wird, scheint nicht eine Verbesserung des Bildungsangebots darzustellen. Zudem ist der Einfluss der Kirche auf die Hamburger Bildungspolitik ganz erstaunlich, besonders im Hinblick auf die mehrheitlich und weiter zunehmend konfessionsfreie Bevölkerung der Stadt. Nebenbei angemerkt scheint es gänzlich unzeitgemäß und geradezu wissenschaftsfeindlich zu sein, dass Relgionslehrkräfte nicht konfessionslos sein dürfen, da gemäß Grundgesetz der Religionsunterricht konfessionell (und nach den Grundsätzen der Religionen - so irrational und unglaublich diese auch sein mögen) erteilt wird. Es wird eine unvermeidliche Aufgabe sein, das, was die noch ständig erneuerten und erweiterten Staatskirchenverträge hier anrichten, schließlich zu beheben.

Siehe hierzu auch: Religion aufteilen

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