Der Kulturbegriff des philosophischen Idealismus (18./19. Jh.) bestimmt Kulturen durch Einheitlichkeit der Lebensformen, ethnische Fundierung (territorial und sprachlich), Separierung nach außen. Die neueren Konzepte der Multi- und Interkulturalität setzen sich vergleichend mit anderen Kulturen auseinander, fördern Verständnis und Toleranz, basieren jedoch auf der traditionellen Kulturvorstellung. Das Konzept der Transkulturalität (Wolfgang Welsch) erkennt und versteht heutige, moderne Kulturen (besonders der westlichen Welt) als miteinander vernetzt und gegenseitig durchdrungen. Dies gilt sowohl auf der Makroebene für Gesellschaften, als auch auf der Mikroebene für Individuen.

Der gegenwärtige Pluralismus der Stile in musikalischen Ausdrucksformen wie beispielsweise Jazz, Rock und Pop, wo keine klare Abgrenzung mehr möglich ist, ist transkulturell und spiegelt die entsprechende Verfasstheit der Gesellschaft und individuellen Lebensweisen. Kritisch zu betrachten ist hierbei die systembedingte Uniformierung der Ware Musik durch die kapitalistisch operierende Musikindustrie, die den Vermischungsprozess jedoch nicht aufhalten kann, sondern mitunter sogar befördert.

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