In der vergriffenen Ausgabe des Kulturmagazins Du >In a Silent Way. Miles Davis< findet sich eine aufschlussreiche Bemerkung zu Miles Davis Lebensphilosophie:

Miles Davis, Mai 1989.

„1957 in Paris, das war eine meiner besten Zeiten. Da waren wir plötzlich wer, während man uns an unserer West-Coast noch gar nicht richtig wahrnahm.“ Miles schmunzelte vor sich hin. „Juliette Greco und all die Leute. Ich wollte immer einmal mit ihr ausgehen. Aber sie redete dauernd von diesem Existentialismus. Was ist das überhaupt?“ Der Mensch sei eigentlich nach dieser Philosophie ein „Nichts“, brutal in eine Welt geschleudert. Und er müsse sich da in einer Art dauernder Schöpfung immer neu entwerfen, neu setzen, um überhaupt eine Existenzberechtigung zu haben, versuche ich Miles zu erklären. „Das soll also Existentialismus sein? Shit! Tönt ja ganz nach meiner Philosophie“, lacht er, „die haben mich wohl kopiert.“

(Marco Meier/Ralph Quinke. Homestory aus Malibu. In: Du, Heft Nr. 8, August 1989, S. 50.)

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