Zu Skrjabins mystischem Akkord ließe sich neben der Fachliteratur sagen, dass er auch zur damaligen Zeit als alterierter dominantischer Septakkord gesehen wurde - heute ist er u. a. ein ganz normaler Jazzakkord (polyfunktional) und damit vielleicht ein wenig entmystifiziert. Skrjabins Umgang mit dem Akkord, von dem er sagte: >Das ist keine Dominante, sondern eine Grundharmonie<, ist interessant, beispielsweise konnten verschiedene Akkordtöne als Basston bzw. Grundton verwendet und angesehen werden. Durch Skrjabins Gebrauch dieses Quartakkordes vor dessen historischem Hintergrund wurde der Akkord ein freier Klang, ein freitonaler bzw. tonikafreier Klang. Ähnlich wie bei Debussy, der (alterierte) Septakkorde mitunter ohne (offensichtlich) herkömmlichen funktionsharmonischen Zusammenhang verwendete. Der >mystische< oder >Prometheus-Akkord< ist somit gleichzeitig etwas Herkömmliches wie etwas Neues. (Ein Beispiel für Evolution in der Musik.)
Aus diesem sechstönigen Akkord erbibt sich eine Skala , deren siebter Ton - die im Akkord fehlende Quinte, die sich als nächste oben angefügte Quarte ergeben würde - ergänzt wurde. Diese Tonleiter besteht, wie herkömmliche diatonische Tonleitern, aus Ganztonschritten und zwei Halbtonschritten. Sie ist deshalb auf alle chromatischen Töne transponierbar (im Gegensatz zu beispielsweise von Debussy verwendeten Ganztonleitern).