Im Sinne konsequenter Weiterführung der Aufklärung macht Michel Onfray folgenden Vorschlag bezüglich Religion, die er als eigenständiges Schulfach ("bringt den Wolf in den Schafstall zurück") verständlicherweise ablehnt:

Religion sollte innerhalb des bereits vorhandenen Lehrstoffs der Fächer Philosophie, Geschichte, Literatur, Bildende Kunst, Fremdsprachen usw. unterrichtet werden - genau wie die Vorläufer der Wissenschaften: Alchimie beispielsweise im Rahmen des Chemieunterrichts, Pflanzenlehre und Schädelkunde im Rahmen der Naturwissenschaften, Totemismus und Magie im Philosophieunterricht, euklidische Geometrie im Mathematikunterricht und Mythologie im Fach Geschichte ... So könnte man erkenntnistheoretisch erklären, dass Mythos, Fabel, Fiktion und Unvernunft Vorstufen der Vernunft und der schlussfolgernden Denk- und Argumentationsweise sind und dass die Religion aus einer Art primitiver, entwicklungsgeschichtlicher und zeitlich bestimmbarer Rationalität hervorgeht. Eine Reaktivierung dieser vor der eigentlichen Geschichte liegenden Epoche würde einem Rückschritt, wenn nicht einem Scheitern der modernen Geschichte gleichkommen.

(Michel Onfray. Wir brauchen keinen Gott.)

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