Hunger beweist niemals Brot. Immer nur dessen Abwesenheit. Nicht nur vom physischen Hunger gilt das.

(Günter Anders. Philosophische Stenogramme.)

Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es. Will ich es aber einem Fragenden erklären, dann weiß ich es nicht.

(Augustinus)

[...] Es stimmt alles; und nichts. - Und in dieser Lage befindet sich z. B. der, der in der Ästhetik, oder Ethik nach Definitionen sucht [...]

Ludwig Wittgenstein. Philosophische Untersuchungen.

Steven D. Hales konstatiert, dass man Nichtexistenz beweisen kann, sofern überhaupt etwas bewiesen werden könne. Nach einem Gesetz der Logik, nämlich dem Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch, kann eine Behauptung nicht gleichzeitig wahr und nicht wahr sein. Das heißt, eines der Logikgesetze ist selbst eine Verneinung, ein verneinender Beweis. Ferner wird festgehalten, dass, wenn die Vorausetzungen eines induktiven Arguments, einer logischen Schlussfolgerung, immer weiter hinterfragt werden und durch Argumente belegt werden müssten, niemals irgendetwas bewiesen werden könne, weder bejahend noch verneinend. Aus Erfahrungen der Vergangenheit resultierende Schlussfolgerungen können immer nur mehr oder weniger wahrscheinlich sein. Hales vermutet, dass die Annahme, Nichtexistenz könne nicht bewiesen werden, in zwei Umständen begründet liegt: Der Enttäuschung darüber, dass Schlussfolgerungen nicht sicher oder endgültig und unfehlbar sind, sowie in dem Verlangen weiterhin zu glauben, was immer man glaubt, selbst dann, wenn Belege diesem Glauben widersprechen.
Hales Erkenntnis wird auch mit der Frage nach der Existenz bzw. Nichtexistenz Gottes in Zusammenhang gebracht und damit auch mit der Frage nach Gotteserfahrungen.

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